Weil Menschlichkeit die Welt am Leben hält oder die Geschichte von Paula und Ihrem Herrchen... - Schicksale - Treuepfoten

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Sunnynelly59

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Freitag, 17. Dezember 2021, 23:29

Weil Menschlichkeit die Welt am Leben hält oder die Geschichte von Paula und Ihrem Herrchen...

Tierheim Koblenz
15. Dezember

Weil Menschlichkeit die Welt am Leben hält oder die Geschichte von Paula und Ihrem Herrchen .

Meine Kollegin Julia Rabanus und Ich waren heute Abend ehrenamtlich in Koblenz unterwegs .

Wir haben Paula ( 10 Jahre) und Ihr Herrchen Herrn P. ( 80 Jahre ) besucht .

Wollt Ihr die Geschichte hören ?



Herr P. war vor einigen Monaten mit Paula bei uns aus Sorge um seinen Hund
wenn er mal ins Krankenhaus müsste .

Seine Frau ist im Pflegeheim und er der einzige Halt für seinen Hund .

Natürlich sagten wir zu für Paula zu sorgen wenn Herr P. Krankheits bedingt ausfällt .

Einige Monate vergingen , vor 6 Wochen dann der Anruf des roten Kreuzes , Herr P.war gestürzt
wollte aber erst mit den Sanitätern ins Krankenhaus wenn Paula sicher bei uns war .

Wir fuhren sofort los und trafen ein aufgelöstes Herrchen und einen ebenso aufgelösten Hund an.

Viel Trost war für beide nötig , dann fuhr Herr P. in das Krankenhaus und wir nahmen Paula mit zu uns .

Paula verfiel im Tierheim in tiefe Trauer war völlig verzweifelt und lag nur an ihrer Zimmer Tür .
Wir hofften inständig das Herr P.wieder gesund wird , denn Paula war am Boden zerstört.

Zum Glück konnte Herr P. nach 5 Tagen entlassen werden und Paula durfte wieder nach Hause .

Zuhause ist für die beiden Senioren eine sehr kleine 2 Zimmer Wohnung in der Koblenzer Vorstadt,
dort leben die beiden ein sehr bescheidenes Leben in einer Symbiose .

Jeder nimmt Rücksicht auf den anderen , beide achten aufeinander ,
beide können wohl die Gedanken des anderen lesen .

Paula ist das Kind von Herrn P. , seine Familie , seine Freundin , seine Familie .

Paula ist sehr gepflegt , gut erzogen und Herrn P. wertvollster Besitz.



Wir blieben in Kontakt, Herr P. rief immer mal wieder an, erzählte von
seinen Arztbesuchen und von Paula .

Dreimal täglich gehen die 2 durch die Rheinanlage , viele Menschen kennen
den alten Mann und seinen Hund .

Und niemand weiss wie einsam Herr P. ist, von einem langen, arbeitsreichen Leben
ist ihm nichts geblieben …. Nichts ausser seinem Hund .

Ich spürte die Einsamkeit in den Telefonaten und das da ein Mensch in Not ist ,
der aber zu bescheiden ist um Hilfe zu bitten .

Wir sind hier im Tierheim den ganzen Tag im Dauerlauf , zugetaktet mit immer neuen Baustellen ,
aber heute Abend nahmen Julia und Ich uns Zeit und besuchten die Beiden .

Wir haben Herrn P. einfach ins Herz geschlossen, diese unerschütterliche Liebe zu seinem Hund,
seine Weisheit , seine höfliche Bescheidenheit hat uns tief berührt .

In einem Telefonat sagte er mir das er uns 50 Euro spenden wollte ,
aber in 2 Raten weil seine Rente klein ist .

Diese Geste rührte mich fast zu Tränen , wir packten Hunde Futter für Paula
und Kekse und Kaffee für Herrn P. ein .

Herr P. freute sich so sehr über unseren Besuch , Paula nicht , denn sie hatte grosse Sorge
das wir sie wieder mitnehmen würden .

Wir unterhielten uns und Herr P. erzählte wie glücklich er sei das seine Frau mit der er
seit 55 Jahren verheiratet ist ,ihn trotz Demenz bei den wenigen Besuchen immer wieder erkennt .

Sie ist in einen Heim ca 30 km von Koblenz entfernt und er kann sie nur
2 Mal im Monat sehen , da er kein Auto hat .

2 Mal im Monat fährt ihn eine Bekannte zu seiner Frau , jeden Tag telefonieren sie
und vermissen sich so sehr .

Herr P. sagte heute traurig das er sich so einsam fühle und er eigentlich gerne ins Altersheim
ziehen würde , damit er mal jemanden zum reden habe , nicht mehr so alleine wäre.

Aber da ist Paula !

Und seine Paula im Stich zu lassen käme für ihn niemals in Frage .

Ein Altersheim in das Paula mit könne , kann er sich nicht leisten .

Ehrlich, wir waren so berührt und ergriffen , so ein tapferer , wunderbarer , alter Mann
der zu seinem Hund steht , zu seinem Versprechen das er einst Paula gab
als sie vor 10 Jahren als Welpe zu ihm kam .

Ohne uns abzusprechen war uns klar , das wir irgend etwas für Paula und Herrchen
tun wollen , helfen , Einsamkeit heilen , Trost geben …

Wir gingen mit Herrn P. und Paula noch ein kleines Stück mit zum Abend Spaziergang ,
die kleine Taschenlampe die er immer bei sich hatte ist kaputt und er sagte
wie sehr es ihn belaste das es jetzt schon um 17 Uhr so dunkel sei .

Julia notierte in Gedanken Taschenlampe und Leuchhalsband für Paula .

Solche kleinen Wünsche können wir schnell erfüllen .

Wir verabschiedeten uns und sahen den beiden noch lange nach .

Der alte Mann und sein Hund , der eine achtet auf den anderen .



Als Ich um 20 Uhr nach Hause kam rief Herr P nochmal an , er wolle sich nochmal bedanken
für die Geschenke und das schöne Gespräch , er würde jetzt den Fernseher auslassen
damit das Gespräch noch ein bisschen nachwirken kann und Ich soll meine junge
Kollegin grüssen die so schön lächeln kann .

Jemandem Zeit schenken , jemanden mit kleinen Gesten so glücklich machen zu können ,
ist für einen selber so ein grosses Glück , eigentlich beschenkt man sich selber
wenn man sich menschlich zeigt .

Aber wir sind nun in die Geschichte der beiden eingestiegen und können das nicht
abstreifen ohne ein kleines Happy End herbei zu führen .

Paula braucht kein Zuhause , Herr P. würde kein Geld annehmen , er braucht viel mehr !!

Er braucht Menschen , er braucht Wärme , Anteilnahme , jemand der ihm zuhört , mit dem er
Kaffee trinken kann , jemand der mit ihm und Paula spazieren geht , jemand mit dem
er telefonieren kann , jemand der ihn öfter zu seiner Frau fährt, jemand der
ihn sieht , der sich für ihn interessiert, ihm zeigt das die Welt ihn
nicht vergessen hat , das er wichtig ist , das er auch er etwas
geben kann .

Corona schlägt ganz besonders bei alten Menschen grausam zu , nur ist es ein Leid
das kaum einer sieht .Die fehlenden Kontakte noch dazu im Winter
machen Menschen unsichtbar.

Herr P. ist ein angenehmer Gesprächspartner, humovoll , höflich , intelligent ,
voller Weisheit und Würde.

Auch er könnte einem anderem einsamen, älteren Menschen etwas zurück geben, GESEHEN werden.

Vielleicht gibt es in Koblenz noch einen älteren Menschen der alleine in seiner Wohnung lebt ,
vergessen von der Welt , ohne Hoffnung das da nochmal eine Tür aufgeht
und ein Mensch sagt „ wie schön das Du da bist „

Wir suchen nun einen älteren Menschen mit Auto der Herrn P und Paula einmal kennenlernen möchte
und bei Sympathie einfach Zeit , Gedanken und schöne Erlebnisse teilen möchte .

Weihnachten ist Herr P. mit Paula alleine , er hat sich daran gewöhnt sagt er , aber an den Feiertagen
würde er so gerne seine Frau besuchen die jeden Tag auf ihn wartet.

In Herrn P. kleiner Wohnung brannte eine kleine , rote Kerze ein Zeichen das er immer noch Hoffnung hat ,
das da eines Tages doch noch eine Veränderung , ein Licht kommt das die Einsamkeit vertreibt .

In dieser Geschichte geht es um einen Menschen , aber wie in jeder unsere Geschichten
eben auch um ein Tier , für beiden zusammen fühlen wir uns zuständig .

Denn Tierschutz ohne den Menschen dahinter zu sehen ist irgendwie sinnentleert
und führt in eine Sackgasse .

Menschlichkeit , Füreinander da sein ist das was die Welt und uns lebendig hält
uns zu Menschen macht. --herzchen--

Ältere Menschen haben oft kein Internet , vielleicht kennt Ihr einen Menschen in Koblenz
der ebenso Menschlichkeit braucht , bitte sprecht ihn an .

Wer Ideen hat bitte schreibt mir .

Danke :-danke

K. Höfer

Mail an kirstin.hoefer@tierheim-koblenz.de

Bitte um Verständnis Antwort erst ab kommenden Montag , denn jetzt erst mal Freischicht


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Die privaten Daten dieser Personen behalte ich in Verwendung bis zur Abmeldung.


.
„Der Grund, weshalb ich mich entschieden habe, Tieren zu helfen, ist der, dass es zu viele Menschen gibt, die sich entschieden haben, sie zu quälen und zu töten ...

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Sunnynelly59« (31. Oktober 2023, 13:29)


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