Treuepfoten

Einfach zurückgelassen

04. Juni 2012



Santa Ponsa - am frühen Morgen beobachtete der span. Nachbar, dass die gegenüber wohnende deutsche
Familie mit Koffern beladen wohl abreisen wollte. Zu seinem Entsetzen bemerkte er, dass man dem kleinen
Hund Halsband und Leine entfernte, ihn auf die Straße schob und einfach wegfuhr. Der Hund lief eine ganze
Weile hinterher und kam dann wieder vor dem verschlossenen Haustor an. Dort legte er sich nieder und
wartete... es kam niemand mehr. Auch die ca. 12-jährige Tochter der deutschen Familie, die sonst immer
mit dem Hund spazieren ging, kam nicht. Er begriff die Welt nicht mehr und begann ein leises Wimmern und
Weinen. Der Nachbar ging hinüber und stellte Wasser und etwas zu fressen hin, aber der Hund war viel zu
traurig, als das er dies anrührte. Nach mehreren Stunden Begriff der spanische Nachbar, dass niemand mehr
kommen würde, um den Hund abzuholen. Die Sonne schien nun unerträglich und der Hund hechelte und wimmerte.
Da beschloss der Nachbar alle Tierschutzorganisationen, die er ermitteln konnte anzurufen, und um Hilfe zu bitten.
Es kam keiner! Auch nicht die Ortspolizei, die in „wenigen Minuten“ hätte da sein wollen. Auf Umwegen gelangte
der Hilferuf dann an uns, die Tierhilfe Mallorca e.V. Wir fuhren hin und holten den ängstlichen Hund, der sich nur
mit Mühe und Not in das Auto tragen ließ. Immer wieder wollte er zurück zum Tor, zu „seiner Familie“, begriff
ja nicht, dass man ihn einfach ausgesetzt hatte. Im Tierheim angekommen rührte er stundenlang weder Futter
noch Wasser an. Offenbar haben ihm aber dann seine vierbeinigen Kollegen erklärt, dass das Tierheim jetzt
erst mal sein Zuhause sei. Einen Microchip hatte der kleine Kerl nicht, sodass wir nicht mal wissen, wie die
deutschen Vorbesitzer hießen. Gerne hätten wir diesen Leuten mal gesagt, was wir von dieser Art der
Abschiebung halten. So abgeklärt und herzlos kann man doch nicht sein, ein Lebewesen einfach zurückzulassen! (Foto folgt)

Vielleicht weiß jemand, wer der Besitzer war?

Dem kleinen Hund wird es wohl nichts mehr nützen, er muss jetzt erst mal wieder Vertrauen in die Menschen
gewinnen und erkennen, dass dieses Verhalten „nicht normal“ ist und man dies von einer deutschen Familie
wirklich nicht erwartet hätte.


www.tierhilfe-mallorca.de