Schon wieder ein Fundhund, vermutlich ausgesetzt weil alt. - Schicksale - Treuepfoten

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cora

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Samstag, 7. März 2015, 17:51

Schon wieder ein Fundhund, vermutlich ausgesetzt weil alt.

Richtlinien, Verträge = Makulatur?

Samstag, 28.02.2015, 11:50 Uhr: Wieder einmal ging ein Anruf ein, dass ein Hund gefunden worden wäre. Diesmal aus Sundhagen, Ortsteil Bremerhagen. Die Finder erzählten, unsere Telefonnummer von der Polizei erhalten zu haben. Nirgendwo sonst hätten sie etwas erreicht. Also fuhren wir raus, um uns um das Tier zu kümmern.

Beim Anblick der Hündin wurden die Augen feucht und man mochte sich nicht vorstellen, was das arme Tier mitgemacht haben muss.



Alma, wie wir die Hündin nannten, wurde von den Anrufern bereits am vergangenen Donnerstag aufgefunden, als sie von Herrn Thomas Rüther in einem Graben entdeckt wurde, aus dem sie sich verzweifelt versuchte zu befreien. Man muss dazu erwähnen, dass die Hündin, eine Deutsch-Drahthaar, ca. 12 bis 14 Jahre alt und dabei fast blind ist. Wie uns weiter berichtet wurde, war das Auge, welches noch über einen Rest Sehkraft verfügt völlig eitrig und verklebt und auch der Nasenrücken war völlig mit Grind überzogen. Alma hatte allerdings großes Glück, denn augenscheinlich geriet sie fachkundige Menschen, die zunächst das Auge reinigten und sich auch um die Schnauze kümmerten. Als sich die Finder dann am folgenden Tag an das Tierheim in Stralsund wendeten, wurde ihnen lediglich gesagt, dass man dafür nicht zuständig wäre. Zu mehr an Auskunft oder Hilfestellung war das Stralsunder Tierheim, das sich „Tiernotstation“ nennt, nicht zu bewegen. So blieb Alma noch einen Tag länger in der Obhut ihrer Retter, die versuchten weiter Hilfe für die Hündin zu finden. Nach einem Telefonat mit einer Tierärztin wurde ihnen letztendlich empfohlen, die Polizei zu verständigen, da nun ja Wochenende war und es sich noch schwieriger gestaltete kompetente Ansprechpartner für eine verletzte Hundeseniorin zu finden.

Am oben genannten Samstag wurde den tierlieben Menschen von der Polizei dann unsere Telefonnummer mitgeteilt, obwohl doch laut Aussage der Behörden, überall bekannt wäre, dass Sundhagen für Fundtiere vertraglich mit dem Verein Tiere in Not Nordvorpommern zusammenarbeite und Polizei, sowie Feuerwehr, erstens Schlüsselgewalt über einen Zwinger für Fundhunde verfüge oder aber in dringenden Fällen, die Notfallnummer von den Betreibern des Tierheims in Müggenhall.

Im Nachhinein betrachtet hatte Alma allerdings, wie wir meinen, ein weiteres Mal Glück im Unglück. Nicht auszudenken, was die arme Hundeseele hätte durchmachen müssen, wäre sie in diesen Zwinger verbracht und zunächst sich selbst überlassen worden.

Hier bei uns angekommen, war sie dankbar über jedwede Ansprache und Streicheleinheit, was uns vorher auch von den Findern berichtet wurde. Kurz nach ihrer Ankunft hier, kontaktierten wir eine Tierärztin und bekamen einen Termin für 14:30 Uhr, um direkt abzuklären, ob Alma noch mehr als die offensichtlichen Verletzungen aufweise und um den tatsächlichen Gesundheitszustand abzuklären.

Auch bei der Tierärztin war Alma eine problemlose Patientin und konnte komplett auf „Herz und Nieren“ durchgecheckt werden.



Die Untersuchung ergab, dass Alma außer der äußeren Verletzungen noch eine Entzündung der Harnwege aufwies. Für, bzw. gegen die Entzündungen an Auge und der Harnwege gab es dann Antibiotika gegen eventuelle Parasiten, wurde mit Stronghold behandelt.

Nun stelle man sich einmal vor, Alma wäre in einen Zwinger in Müggenhall gekommen, bei dem vom Verein gerade voller Stolz verkündet wurde, dass seit in der „Zwingeranlage“ eine Zwischendecke eingezogen wurde, das Trinkwasser für die Hunde an dem Tag, als in Vorpommern zweistellige Minusgrade gemessen wurden, nicht mehr gefroren wäre. Jeder, der schon einmal mit solch einer Entzündung zu tun hatte, kann sich vorstellen, wie es der Hündin auf kaltem Fliesenboden ohne Heizung ergangen wäre.

Hinter dem Link findet sich ein Foto wie eine solche Unterbringung bei dem Verein in Müggenhall aussieht. Wir sind der Meinung, dass selbst ein gesunder Hund, dort nicht wirklich glücklich ist.

https://www.facebook.com/197127623648461…pe=1&permPage=1

Alma allerdings hatte, wie schon vor kurzer Zeit Venus, die Beaglehündin, wir berichteten, einen Schutzengel, der sie davor bewahrte, in ihrem Zustand in einen Zwinger für Fundhunde verfrachtet zu werden.

http://uschisoase.blog.de/2015/02/10/bue…eiden-20076573/

http://uschisoase.blog.de/2015/02/13/aug…herei-20090468/

Allerdings hat Alma scheinbar nicht das Glück, dass ihr Halter sie sucht und sie wie Venus, die Beaglehündin direkt wieder in ihr Zuhause darf. Bisher scheint niemand diese arme alte Hündin zu vermissen und man wird uns von Gemeindeseite wohl auferlegen wollen, dass die Hündin zur weiteren Unterbringung an den Verein Tiere in Not Nordvorpommern übergeben werden soll, da dieser Verein ja schließlich per Vertrag zuständig ist und mit einem Euro pro Einwohner die Unterbringung vergütet bekommt. Das allerdings können wir nicht verantworten. Keinesfalls werden wir zulassen, dass eine solche Hundeseniorin ihre letzte Zeit auf Erden, in einem Zwinger verbringen muss, der nicht einmal über eine Heizung verfügt. Alma liegt hier direkt an der Heizung um die alten Knochen zu wärmen und saugt jede Zuwendung wie ein Schwamm auf. Einen solchen Lebensabend, wie ihn Müggenhall zu bieten hat, hat solch eine Hündin wirklich nicht verdient. Vermutlich hat sie ihr Leben lang ihrem Halter treu gedient und auch, wenn man sich die Milchleiste anschaut, einige Male Welpen beschert. Eigentlich sollte man nach vier Tagen nicht vorschnell urteilen, doch macht es fast den Anschein, als ob sich der Halter auf unschöne Weise seiner Hündin entledigt hätte, da Nachforschungen in der Umgebung, erfolglos blieben. Bei dem Zustand und dem Alter der Hündin ist es als sehr unwahrscheinlich anzusehen, dass diese eine längere Strecke hinter sich gebracht hat, weil sie ein Wild hinterher gejagt war oder einfach nur mal eben „ausgebüxt“ ist.

Thomas Rüther, der Alma aus dem Graben befreite, bestätigte ebenso, nach seiner langjährigen Hundeerfahrung, dass die Hündin keinesfalls den Eindruck machte, als wäre sie entlaufen, besonders, da in der Umgebung kein Hund vermisst wird.

Da es sich aber um eine Hündin handelt, die sicherlich nicht mehr zur Vermittlung steht, da es nur sehr selten Menschen gibt, die einem so alten gebrechlichen Hund noch ein Zuhause schenken, drängt sich der Gedanke auf, dass man eben deshalb, in der Tiernotstation Stralsund sofort die Zuständigkeit ablehnte, wie die Reaktion bei einem jungen kleinen Hund gewesen wäre, lässt sich an dieser Stelle nur vermuten.

Zumindest hat die Arbeitsweise der Tiernotstationen in unserer Region dafür gesorgt, dass Alma nicht auf ihre alten Tage noch in einem kahlen, kalten Zwinger, ihr Dasein fristen muss, um einsam auf ihr Ende zu warten.

Alma bekommt bei uns ein Zuhause bis an ihr Lebensende und darf einfach mit dazugehören. Die Tierärztin gab grünes Licht, dass sie nicht noch in Isolation gesetzt werden muss, sondern direkt am Familienleben teilhaben darf.

Da die Tierschutzinitiative Vorpommern e. V. deren Vorstand ich ja bekanntlich innehabe, vermutlich keinen Kostenausgleich für Alma bekommen wird, da ja für Fundhunde an den Verein Tiere in Not Nordvorpommern bereits gezahlt wird, ist die Tierschutzinitiative mehr denn je auf Spender und Paten angewiesen und bittet auf diesem Weg um Unterstützung für Alma und alle, die schon dort einen Platz haben, sowie diejenigen, die noch folgen werden, die zuständigen Einrichtungen wieder einmal nicht erreichbar sind.



Mit besten Wünschen best regards

UschisOase®

Tierschutzinitiative Vorpommern e. V.

Michael Schlesinger
Jeeserweg 1
18519 Sundhagen / Miltzow
Tel.: 038328-65244
Fax: 038328-659812
Mobil: 0173-4772076
Mailto: Michael@uschisoase.com
Internet: http://www.uschisoase.com
Solange Menschen denken dass Tiere nicht fühlen, fühlen Tiere dass Menschen nicht denken
Ich kann nicht alle Hunde dieser Welt retten, aber ich kann versuchen die Welt dieses Hundes retten


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