Treuepfoten

Hallo Sandra,
kommt die Hündin aus Kreta ? Falls ja, kann ich versuchen etwas mehr in Erfahrung zu bringen.
Möglich ist es, dass die Hündin nicht aus einer Jagdlinie stammt.

Kann ich dir nicht sagen, aber wie schon geschrieben: manche haben in stärker wie andere.

Ich frage dann mal nach. Das ist dann ein Hund von Tierfreunde Kreta e.V. da arbeite ich auch mit zusammen.

Kannst du mir den Namen sagen von der Hündin ?

Die waren bei Silke. Es stimmt, sie wurden beschlagnahmt.
Die Vermehrerin hat einfach drauflos "gezüchtet" ohne irgendwas zu beachten.

Es lässt sich also nicht nachvoll ziehen, was für ein Schlag in ihr steckt.
Ich denke mal, sie hat nichts außer Welpen kriegen kennen gelernt.

Da sie aber schon einige Tage auf der Pflegestelle ist, frag doch einfach nach, wie sie war und wie sie sich bis dato entwickelt hat. Evt kann man ja jetzt schon sehen oder beurteilen, wie das mit dem Jagen ist.

Auf der anderen Seite: gibt es einen gesunden Hund, der nicht jagd ???? Ich kenne egentlich keinen........

Eine gute Hundeschule ist in jedem Fall angesagt, nach der Eingewöhnung im neuen zu Hause und , man kann ja auch mit Schleppleinentraining einiges erreichen.

Ist übrigends eine kleine Schönheit und noch nicht mal 1 Jahr alt. Da kann man mit Sicherheit was draus machen !!!

Hallo Sandra,
ich habe mich noch nie in einem Forum gemeldet, aber ich glaube jetzt ist der Moment gekommen. Ich habe gelächelt als ich deine Frage gelesen habe, denn ich habe vor 1,5 Jahren einen schwer misshandelten, sehr unterwürfigen und ängstlichen englischen Setter mit positivem Leishmaniose Titer adoptiert.
Im Gegensatz zu dir habe ich mir leider damals nicht so viele Fragen gestellt, denn ich hatte schon einen ersten spanischen Hund (ein sehr dominantes Weibchen) von der gleichen Org., beide kannten sich schon vorher und theoretisch hätte alles klappen müssen; in meinem Hochmut konnte ich es mir nicht anders vorstellen, ich hatte ja auch einige Erfahrung mit verschiedenen Hunden in all den Jahren gesammelt.
Unser Pippo (damals Naranjo) kam. Ich war trotz der Bilder nicht auf die Augen und die Körperhaltung (alles Leid der Welt hatte er auf dem Buckel - so sah es zumindest aus) vorbereitet. Ich habe am Anfang mit ihm im Wohnzimmer geschlafen, denn er hatte Albträume und wenn er wach wurde und mich sah, hat er sich sofort wieder beruhigt. Ich habe ihn die erste Woche getragen (Gott sei dank war er damals so dürr), denn er hat unsere Böden nicht gekannt und hatte Panik davor; von Treppen oder ähnlichem gar nicht zu reden. Wir dachten über 2 Wochen lang, er sei taub und stumm, denn er hat auf nix reagiert und keinen Ton von sich gegeben. Ich dachte er hätte kaputte Hüften (Tierärztin hatte auch Zweifel: Röntgen), so eine komische Körperhaltung hatte er. Ausserdem wurde er von unserer Hexe arg gemobbt, aber trotzdem ging es (ich hatte 10 Tage Urlaub genommen) und eigentlich machten wir uns keine größeren Sorgen.
Bis ich wieder zur Arbeit musste. Da ging der Albtraum los. Der Hund war total auf mich fixiert und bekam absolute Panikattacken wenn ich nicht da war. Da er ja mittlerweile bessere Nahrung hatte und kräftiger wurde, ging das ins Extreme, wie gefressenes Sofa, Bücher, Pflanzen, Ordner mit Kontoauszügen, etc. Noch dazu war er nicht stubenrein und ich kann dir sagen daß ich öfters Angst hatte die Haustür zu öffnen, denn ich fühlte mich als ob ich die Kiste der Pandora betreten müsste. Wir hatten gerade neu gebaut und nach einiger Zeit sah es nicht mehr so aus. Es war keine schöne Zeit, denn ausser Job, gab es nur noch heulen und Müll wegbringen, putzen und schrubben (keine langen Spaziergänge mehr, oder ähnliches). Dann kam der Tag (er hatte das zweite Sofa auseinander genommen) an dem ich nur noch Mordgelüste hatte und an dem Abend habe ich ihn mir geschnappt und eine Kriegserklärung ist gefolgt: Ich habe wirklich mit ihm geredet und ihm gesagt daß wenn er bei uns bleiben möchte (denn ich hatte schon den Eindruck er sei bei uns sehr glücklich), da gäbe es Regeln und denen müsse auch er sich fügen. Wenn nicht, wenn er Krieg möchte, würde er ihn bekommen, denn ich könnte einfach nicht mehr!!!
Ab dem Punkt ging es jeden Tag besser, denn da wurde er wirklich "mein Hund" und war nicht mehr "der arme Spanier". Er tat mir immer noch wegen seiner Vergangenheit leid, aber ich war absolut am Ende und hatte keine Kraft mehr, somit musste er sich Schritt für Schritt an ein normales Leben gewöhnen.
Heute ist er der liebste, schönste, gutmütigste und prachtvollste Hund den ich je hatte. Ausgelernt haben wir beide noch nicht, aber die Zukunft sieht rosa aus.
Ich erzähl dir das nicht um dir von deiner Setterin abzuraten, ganz im Gegenteil. Nur dass der Hund (alle, nicht nur die aus dem Ausland) nicht irgendwo sein "wahres" Gesicht zeigt oder versteckt, sondern sein Verhalten viel von deinem abhängt (übrigens trifft das auch bei Welpen vom Züchter zu). Versuche sie von Anfang an als "deine" zu betrachten und nicht als "Extrawurst" w/ihrer Vergangenheit. Du musst sofort ganz sanft aber auch ganz strikt deine Regeln aufsetzen. Dies gibt dem Hund Sicherheit und vereinfacht die Prozedur für beide ungemein.
Was das Jagdverhalten angeht: unser Pippo kann nicht mal einen Schmetterling jagen (ich hatte noch keinen Hund mit so wenig Jagdtrieb), aber er hat schon Vogelküken im Wald gerettet. Dafür hatte ich schon einen Pekinesen, der war ein Top-Jäger, das ist schon eher eine Lotterie.
Was ich denke, alle Setter gemeinsam haben: zu Hause (auch im Büro) sind sie sehr brav und ruhig, zumindest wenn sie sich draussen (sie lieeeben alle die Natur) viel auspowern können (reiten scheint mir super). Ausserdem laufen Hunde doch so gut wie immer ihren "Leuten" nach und wenn sie dich bis als solche erkennt, kann sie dir doch nur nachlaufen wenn du dich auf dem Pferd davon machst.
Obwohl ich Momente voller Entsetzen mit Pippo hatte, tut es mir nicht leid und ich würde ihn nie wieder hergeben.
Du hast das Glück in Deutschland zu leben wo es so tolle Hundeschulen gibt (da sind wir hier in Luxemburg nicht so verwöhnt), also kannst du dir Hilfe holen, wenn du unsicher bist.
Somit kann ich dir nur zu deiner Setterin raten und wünsche dir viele schöne Jahre mit ihr (ich kann dir versprechen: keine Augen schauen so liebevoll wie Setteraugen).
Alles Gute,

@Claudia,
da hast du was super tolles geschrieben, was auch ich immer meinen Adoptanten sage, wenn sie sich für einen ängstlichen Hund entscheiden !!!!!
Genauso und nicht anders soll/muss es laufen.

Danke dir !

@Sandra,
es ist derselbe Hund, denke ich. Sie kommt aus Kreta und ist von den Hundepfoten übernommen worden.
Ende des Monats kommen noch mehr von dieser "Züchterin". Die Hunde sind alle bei Silke untergebracht worden ( sie lebt auf Kreta und macht dort privat Tierschutz, mit dem Verein Tierfreunde Kreta e.V. im Rücken)

Es geht denke ich um diese Hündin ???

Name:
Samantha
Geschlecht:
w

Geburtsdatum:
06/07

Rasse:
English Setter

Kastriert:
ja



ein anderes Foto habe ich leider nicht. Dieses ist bei Silke aufgenommen worden.

Auf jeden Fall musst du Geduld haben, wie bei jedem anderen Hund auch. Sie wird so werden, wie du sie "machst".
Das andere Ende der Leine ist entscheidend, egal ob Dackel, Schäferhund, Setter oder Staff.

Da hast Du Dir aber auch einen süßen
ausgesucht .
Viel Freude mit dem Wuff .

LG Claudia

Super, das freut mich für euch beide.
Süßer Schatz..................

Oh wie schön - das freut mich !
Hat wieder ein Hund ein Zuhause gefunden !