Treuepfoten

Bei so vielen Tieren, bei so vielen Sorgen und Schwierigkeiten, mit den die Angestellten zu kämpfen haben, haben sie Zeit um uns mit zuteilen, eine Geschichte über einen Hund, der 12 Jahre in dem Tierheim gelebt, eine große liebe gefunden hat und gestorben ist. Und um den, trotz 300 Hunde die Leute und eine einsame Hündin, heute weinen.

Abschied von Murzyn(1304)
Murzyn (was Schwarzer bedeutet) war der alterste Hund in Tierheim "Psitulmnie", der am längsten im TH gelebt hat. Am 21.11.2000 wurde er verlassen und ausgesetzt.
Er sah auf den ersten Blick gefährlich aus, wie eine Bestie.
Aber wenn man sein Box betreten hat, war er ängstlich wie in Schaf.
Er hat zwar nie das Glück gehabt ein Zuhause zu bekommen, er fand aber im Tierheim seine große Liebe, eine kleine süße Hündin -Lola.
Murzyn und Lola waren unzertrennlich, zusammen haben sie in eine Hundebude geschlafen, zusammen gegessen, zusammen gingen sie spazieren, zusammen haben sie eine „Kariere“ im Fernseher gemacht und waren in ganz Polen bekannt.
Murzyn ist nach 12 Jahren nach einem Schlafanfall gestorben. Er hat trotz seine lieben Art und Berühmtheit kein anderen Zuhause bekommen, als das im Tierheim.
Eine Angestellte die wir „Myszka“ nennen, was Mäuschen bedeutet (weil sie so ruhig ist)
erzählt unter Tränen:
Als ich Murzyn vor 10 Jahren kennen gelernt habe, war er total wild, niemand konnte ihn anfassen, es konnte keine Rede von einem Spaziergang sein und für die Menschen machte er sich unsichtbar.
So viel Angst hatte der große verstörte, ängstlicher Hund und mit einer gebrochenen Seele.
Weil wir als Angestellte/Ehrenamtliche Mitarbeiter auch ein bisschen stur sind, wollte wir auch ihn nicht im Stich lassen. Rumhocken in dem Zwinger war nicht drin.
Jeden Tag besuchte ich ihn seinem Box und redete mit ihm. Stundenlang hat er mich unsicher angeschaut. Irgendwann durfte ich ihn anfassen und sogar ein Halsband umlegen.
Nach und nach vertraute er mir immer mehr und ich durfte die Leine holen.
Der erste Spaziergang war ein Fest für alle, dann kam der nächste und dann...... glückliche Momente draußen ohne Leine.
Und dann kam Lola (2112) eine ganz kleine zierliche und sehr scheue Hündin. Es war liebe auf den ersten Blick. Wo immer Murzyn war, war auch Lola dabei. Murzyn hat ihr die Angst genommen
und ihr die Freude am spazieren beigebracht. Er war der Beschützer und ein edler Ritter. Wenn draußen kalt war versteckte und kuschelte sich Lola in sein dickes Fell hinein und schon war die Kälte
wie in einem Märchen verschwunden. Selbst bei den jährlichen Impfungen stand Murzyn seiner geliebten Lola immer bei und die Belohnung dafür war ein langer gemeinsamer Spaziergang, natürlich zu zweit.
Die meisten Menschen in der Stadt haben von der unglaublichen Geschichte gehört, von eine Hunde - Liebe, die ein Leben Lang hält.
Selbst die rührende Liebesgeschichte hat den Beiden kein Zuhause gebracht.
Und selbst wenn die Beiden es verdient hätten, hat auch diese Geschichte kein Happy End.
Murzyn ist nach einen schweren Schlafanfall plötzlich gestorben. Er mußte seine geliebte Lola verlassen, die jetzt ganz einsam und allein unter 300 Hunden ist.
Sie sieht zwar nicht anders aus, aber ich weiß es, ihr kleines Hundeherzchen ist gebrochen und weint genauso wie ich, während ich Euch von unserem Murzyn berichte.
Verheulte Grüße aus einem überfülltem Tierheim, das über einen ganz grossen und grossartigen Hund sehr weint.

Eure Sawa